Den Stress weg atmen

Den Stress weg atmen

Mit Atemmeditation das vegetative Nervensystem beruhigen


Stress ist in unserer heutigen Zeit für viele eine normale Begleiterscheinung der vielfältigen Herausforderungen des Alltags. Klassischerweise denken wir bei Stress vor allem an Druck und Hektik am Arbeitsplatz. Aber nicht nur die Arbeit, sondern auch unser Privatleben kann inneren Stress erzeugen. Konflikte in der Familie, Probleme in der Paarbeziehung oder die Mehrfachbelastung vieler Eltern, Job und Kinderbetreuung gleichzeitig zu schaffen, können zu innerer Unruhe, Gereiztheit und Überforderung führen. Dazu kommt dann manchmal noch „selbstgemachter“ Stress, der durch Perfektionismus, übersteigerte Ansprüche an sich selbst, Ängste und Sorgen entstehen kann.

 

Doch wieviel Stress ist noch normal und ab wann ist es zuviel?


Stress ist definiert als eine natürliche körperliche Reaktion auf psychische oder körperliche Belastungen. Sie dient dazu, in angenommenen oder realen Gefahrensituationen kurzfristig die Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Insofern kann Stress uns dienlich sein, unsere Kräfte zu mobilisieren und besondere Herausforderungen zu meistern.
Bei einem gesunden Organismus stellen kurze Phasen von Stress kein Problem dar, da das vegetative Nervensystem regulationsfähig ist und nach fordernden Phasen wieder in einen Entspannungszustand zurückfinden kann. Der Sympathikus, unser Anspannungs- und Stressnerv, beruhigt sich dann und der Parasympathikus, unser Entspannungs- und Ruhenerv, dominiert.

Erlebt man allerdings über einen sehr langen Zeitraum Stress ohne entsprechende Ruhepausen als Ausgleich, geht diese Regulationsfähigkeit irgendwann verloren und der Organismus hängt im Stressmodus fest. Selbst Ausruhen oder Schlafen führen dann zu keiner Entspannung mehr und der Sympathikus dominiert dauerhaft den Parasympathikus. Eine solche vegetative Regulationsstörung macht sich meistens durch vielfältige Beschwerden bemerkbar: Nervosität, Unruhe, Gereiztheit, Konzentrations-, Schlaf- und Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Verspannungen, permanente Erschöpfung, aber auch psychische Symptome wie übersteigerte Ängstlichkeit und depressive Verstimmungen.


Was tun, wenn der Stress überhandnimmt?


Der erste Schritt, dem Stress entgegenzuwirken, ist Atmen. Unzählige Studien haben die Wirkung unserer Atmung auf das vegetative Nervensystem gezeigt. Im hektischen Alltag neigen viele zu einer schnellen und flachen Brustatmung. Wenn wir bewusst tief und ruhig in den Bauch atmen, kann nach und nach Stress abgebaut werden und wir fühlen uns entspannter.  Diese entschleunigte Atemtechnik muss manchmal erst wieder gelernt werden.

Es hilft, sich bewusst darauf zu konzentrieren, die Atmung bis in den Bauch zu schicken, so dass dieser sich bei jeder Einatmung deutlich nach vorne wölbt. Auch das Mitzählen und bewusste Verlängern der Atemzüge kann helfen. Jeweils 4 Sekunden ein- und 7 Sekunden ausatmen und das für mindestens 10 Minuten trainiert nicht nur Atmung und Lunge, sondern stimuliert ebenso den Parasympathikus, verbessert die Durchblutung und den Zellstoffwechsel und stärkt das Immunsystem. Bei regelmäßiger und langfristiger Übung kann man so mit 10 Minuten Einsatz am Tag einen großen Beitrag zu Stressreduktion und -prävention und allgemeiner körperlicher und geistiger Gesundheit beitragen.

Wenn Sie sich häufig gestresst fühlen oder sich unsicher sind, ob Ihre Beschwerden durch Stress verursacht werden, wenden Sie sich gerne an uns. Wir beraten Sie und können durch Untersuchungen, u.a. mit der VNS-Analyse feststellen, ob Ihr vegetatives Nervensystem in seiner Regulationsfähigkeit gestört ist und Sie dabei unterstützen, wieder in Balance zu kommen.

Nutzen Sie dieses Video, um Ihr vegetatives Nervensystem zu regulieren und zu trainieren: