Burger aus dem Labor?
Pflanzliche Burger, die schmecken wie echte
In einem kürzlich erschienenen Artikel berichtete die FAZ über Patrick Brown, Professor für Biochemie aus Stanford, der mit seinen fleischlosen Burgern der Zukunft auf dem Davos Wirtschaftsgipfel für Furore sorgte. Pflanzliche vegetarische oder vegane Fleischalternativen haben sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt und etabliert. Vorwiegend bestehen diese aus Soja, Tofu, Seitan, Gemüse oder Lupinen. Der Nachteil: Sie schmecken nicht ansatzweise wie „echte“ Burger.
Das wollte Patrick Brown, der selbst seit langer Zeit Vegetarier ist, ändern und erforschte, was genau es ist, was den Menschen bei einem Rinderburger das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. Das Ergebnis seiner Recherchen zeigte: es ist das Blut bzw. der Geschmack und Geruch von Blut, der den Reiz ausmacht. Genauer gesagt, ein Bestandteil des Hämoglobins. In der Sojapflanze entdeckte Brown dann das ähnliche Leghämoglobin. Laut Brown „riecht das wie Blut, leicht metallisch, und schmeckt auch so.“
Angetrieben von seiner neuen Entdeckung gründete er ein Unternehmen namens Impossible Foods in Silicon Valley, das nun die Lebensmittelbranche mit Essen aus dem Labor bereichern will. Molekül für Molekül stellen sie so neben den berüchtigten saftigen Burgern, die von echten Rinderburgern nicht zu unterscheiden sind, auch Wein und Champagner nach. Käse, Speck, Wurst und Fisch werden bereits erforscht.
Dass das Konzept wegen seiner Ressourcenschonung den Zeitgeist trifft, zeigt die steigende Nachfrage. Szenerestaurants in New York, Los Angeles und San Fransisco haben den Burger schon auf ihre Karte gesetzt, die Kundenliste in Amerika wächst, 2018 soll nach Asien exportiert werden und im Anschluss Europa folgen.
Ob die Ernährung der Zukunft tatsächlich aus dem Reagenzglas kommt, bleibt fraglich. Auf den ersten Testburger in Deutschland sind wir jedenfalls schon sehr gespannt…